Wettbewerb Rathauserweiterung in Hohen Neuendorf

Wettbewerb 2014

BGF 4.200 m2

BRI 16.500 m3

Kostengruppe 300-400 7,5 Mio.


Konzept

Das Haus am Platz Ausrichtung zur Stadt und präsente Lage am Platz spiegeln die Bedeutung des neuen Rathauses für Hohen Neuendorf wider.
Durch Form, Anmutung und Materialität wird in angemessener Weise der repräsentativen Funktion entsprochen. Das alte zurückgenommene Rathaus und die geplante Bebauung an der Oranienburger Straße flankieren den Platz nach Ost und West und bilden einen kompakten, atmosphärischen und städtischen Raum. Die leichte Neigung des Platzes nach Süden, Baumreihen, leicht geneigte Rasenflächen, großzügige Bänke verstärken die stadträumliche Wirkung und verbinden den Platz mit den angrenzenden Räumen. Das Atrium symbolisiert nicht nur die gesellschaftliche Nutzung und ist Kernpunkt des energetischen Konzeptes es ist tatsächlich Gemeinschaftsraum der alle Funktionen um sich gruppiert. Im Erdgeschoss liegen die Räume des Bürgerzentrums und in den Obergeschossen die Verwaltungen.
Die energetischen Anforderungen sind zentraler Bestandteil des architektonischen Konzeptes. Das großzügige Atrium ist Pendant zur energetisch sinnvollen Kompaktheit. Die prägnante Sheds dienen der Nutzung der Sonnenenergie und sorgen für natürliche Belichtung. Die plastisch eingeschnittenen hohe Fenster mit konischen Laibungen prägen die Fassaden und schaffen beste Belichtung in den Arbeitsräumen.

Nachhaltigkeit, Material und Konstruktion

Die Vermeidung modischer Attitüde und die Verwendung robuster wertiger Materialien stehen für Nachhaltigkeit und sorgen für langfristige Wertschätzung. Unverkleidet geben Bauteile dem Haus thermische Trägheit und authentische Qualität. Materialien sind unverkleidet, auf Anstriche und Verbundmaterialien wird weitgehend verzichtet. Die tragenden Bauteile sind mit Ausnahme von Beton-Sohle und -Decken in Mauerwerk konzipiert. Die Hülle des Hauses besteht vollständig aus Porenziegelmauerwerk von 75 cm Stärke, das wie die Innenwände geschlämmt ist. Dazu kontrastiert der Innenausbau aus Holz für Türen und Fenster. Die eingeschnittenen Holz-Fenster sorgen durch konische, lichtlenkende und refelektierende Laibungen und die große Höhe für raumtiefe und natürliche Belichtung. Die Sheds sind Holz-Aluminium-Konstruktionen. Abgehängte Decken werden auf ein Minimum reduziert und als Holzwolle-Lamellendecken ausgebildet. Stark genutzte Räume erhalten Verkleidungen aus Holzpaneelen. Die Büroräume verfügen einen Industrieparkettbelag, die übrigen Böden sind mit akustisch vorteilhaftem geschliffenen Asphalt belegt.

Energieeffizienz, Energiekonzept - Eigenenergieversorgung

Kompaktheit, hoher Wärmedämmstandard mit Dämmung unter der Sohlplatte, hochdämmender monolithischer Außenwand, 3-fach Verglasung und die Nutzung von Sonnenenergie durch durch die Sheddachkonstruktion sorgen für geringen Energieverbrauch und Energiegewinne. Im 3.OG werden alle Räume durch die Sheds über Lichtdecken mit natürlichem Licht versorgt. Ein Tageslicht abhängiges Beleuchtungskonzept für die Halle und Verwendung von LED - Einzelleuchten in Fluren/Nebenräumen, Langfeldleuchten in den Büros und gute natürliche Belichtung reduzieren den Stromverbrauch.

Landschaftsarchitektur / Freianlagen

Das Landschaftsplanerische Konzept entwickelt die Vorgaben des Städtebaulichen weiter. Die Platzflächen werden kompakter. Die Rasenflächen reduzieren die versiegelten Flächen, das vorhandene Kopfsteinpflaster wird wieder verwendet und wird ebenfalls wasserdurchlässig neu verlegt. Auf dem Platz werden parallel zu Ost- und Westseite Birkenreihen gesetzt. Nördlich des Hauses wird der Baumbestand an der Bahn verdichtet somit eine entsteht eine räumliche Verbindung zum jenseits der Bahn liegenden Erholungswald und der Grünzug an der Bahntrasse nach wird zum Abschluss gebracht.