Wettbewerb Bildungscampus Löcknitz

Wettbewerb 2015

2. Preis

BGF 4.400 m2

BRI 18.400 m3

Kostengruppe 200-700 7,5 Mio.

Konzept

Die Heiterkeit des Ortes soll sich in den neuen „Häusern“ wieder finden. Unter leicht geneigten atmosphärischen Zeltdächern werden vier Häuser an einer zentrale Schulstraße verschmolzen, so entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen Offenheit und Kompaktheit. Die Häuser treten einzeln in Erscheinung sind jedoch ein Organismus.

Städtebau und Landschaftsarchitektur

Die Aufgliederung in einzelne Baukörper führt trotz der Größe des Programms zu Maßstäblichkeit. Das Haus verwebt sich mit der vorhanden Waldlandschaft und schafft Räume. Am Eingang zur Straße am See bildet sich ein Vorplatz. Im Süden entsteht zwischen Sporthalle und neuem Haus der Schulhof für die Großen. Hier besteht auch die Möglichkeit einer logischen Erweiterung. Die nach Osten und Westen gebildeten Höfe sind Übergangsbereiche zum ruhigen Baumbestand Richtung Osten und zum belebten gemeinsamen Pausenhof mit der Grundschule. Die Freiflächen gliedern sich in gebäudenahe gepflasterte Flächen, Flächen die als Tennenboden ausgeführt sind, Wiesen und die sich nach Süden in den lichten Wald streckende Holzterrasse. In die Flächen werden je nach Bedarf Kleinspielfeld, Bänke, Spielgeräte und Rückzugspodeste eingestellt. Der schöne Baumbestand soll so unangetastet bleiben wie möglich.

Funktion – Gestalt – Konstruktion

In Analogie zum Konzept entwickeln sich die Funktionsbereiche ganz selbstverständlich, bei gleichzeitiger Flexibilität.
Im Obergeschoß liegen die Jahrgangsstufen und teilen sich getrennt nach Altersgruppen in die vier Häusern auf. Im Erdgeschoß versammeln sich die Gemeinschaftsfunktionen:
Haus 1 Mensa, Foyer und Verwaltung
- Haus 2 Hort, Kunst und Musik
- Haus 3 Sprache und Information
- Haus 4 Naturwissenschaften
Jedes Haus hat seine eigene direkt an der zentralen Erschließungsachse liegende Treppe. Alle Häuser verfügen zusätzlich über zwei weitere Rettungswege ins Freie oder in den Brandabschnitt des Nebenhauses. Die großzügigen Oberlichter über den „Heimatbereichen“ bieten Licht, Luft und Entrauchung.

Prägend für die Gestalt des Hauses und zentral für die Nachhaltigkeit ist die Verwendung von Holz für tragende und nicht tragende Bauteile. Massivholz-Dächer, -Decken und -Wände bilden die tragende Konstruktion. Alle Materialien bleiben unverkleidet, auf Anstriche wird verzichtet. Die Gestalt erwächst aus den Teilen. Die mit Holzflexdämmung hochgedämmten Wände und Decken sind mit einer hell lasierten vertikalen Holzlattung verkleidet. Lediglich die Böden sind als massive schwimmende Estriche ausgebildet, die durch ihre Stärke von 15 cm zur thermischen Trägheit des Hauses beitragen. Die 3-fach verglasten Holzfenster sind überwiegend festverglast, um den Energieverlust zu minimieren, in Bereichen die nur Licht aber kein Durchblick benötigen wird Kapillarglas zur erhöhten Wärmedämmung verwendet.

Energie - Wirtschaftlichkeit

Kompakte Bauformen, hoher Wärmedämmstandard, angemessener Fensteranteil und Orientierung sind Grundlagen für energetisch optimiertes Bauen. Eine kontrollierte, CO2 abhängig gesteuerte Stoßlüftung über Fenster kann die Lüftungswärmeverluste gezielt reduzieren. Ein Energiestandard deutlich unter der gültigen ENEV sollte durch die vorgenannten Maßnahmen erzielbar sein. Netzgekoppelte PV-Anlagen auf den Dächern liefern Strom zum Betrieb von Hilfsaggregaten der Haustechnik. Passive Kühlung erfolgt grundsätzlich durch die Ausnutzung der Pufferung in der Gebäudemasse und Nachtluftspülung. Dachflächen können für Photovoltaik genutzt werden.

Die energetischen Maßnahmen sowie robuste, wertige und einfach zu wartende Materialien sorgen für geringe Unterhaltskosten. Kompakte Bauweise ( A/V=0,26) senkt die Erstellungskosten.